Zukunft jetzt gestalten
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ZWEI UND MEHR - Das Familienmagazin / Frühling 2018
Foto: © Land Steiermark
Mit dem Regionalentwicklungsgesetz werden Mittel für die ganze Steiermark zur Verfügung getstellt. Sie fließen sowohl in Regionalstrategien als auch in regionale Strukturen und Projekte. Zugute kommen sie Kindern, Familien und der Weiterbildung.
Seit 1. Jänner 2018 ist das Landes- und Regionalentwicklungsgesetz in Kraft. Damit können die sieben steirischen Regionen Projekte und Maßnahmen direkt in und für ihren Lebensraum umsetzen. Durch dieses neue Gesetz gibt es auch zusätzliche Mittel für die steirischen Regionen. Das Land Steiermark stellt dafür rund 12,3 Mio. Euro jährlich und das Regionalentwicklungsressort weitere rund 100 Millionen Euro (bis 2020) zu Verfügung.
Mehr Geld für mehr Möglichkeiten
Die Entwicklung regionaler Projekte erfolgt im Rahmen einer „regionalen Entwicklungsstrategie“. Der Sinn von Gesetz und Strategie ist, dass die Regionen eigenständig und eigenverantwortlich entscheiden, was mit diesen Geldern passiert und wie sie vor Ort verwendet werden. Daher werden die jeweiligen Projekte auch eigenständig von den Regionen entwickelt. Gemeinsam ist ihnen aber, dass dadurch Familien und junge Menschen in allen steirischen Regionen mehr Chancen, mehr Perspektiven und mehr Entfaltungsmöglichkeiten bekommen.
“Ich möchte, dass wir in einer Steiermark leben, in der es Chancen in jeder Region gibt. Hier haben wir noch viel zu tun. ”
Chancengerechtigkeit für alle Kinder
Ein Projekt ganz im Sinne des Regionalentwicklungsgedankens ist „Gemeinsam stark für Kinder“. Birgit Kraus (Projektleiterin des landesweiten Projektes im Amt der Steier märkischen Landesregierung der Fachabteilung Gesellschaft, Referat Familie, Erwachsenenbildung und Frauen) erklärt, worum es dabei geht: „Bei der Pilotinitiative ,Gemeinsam stark für Kinder‘ geht es darum, Chancengerechtigkeit für alle Kinder und Jugendlichen in den Orten, in denen sie leben, herzustellen. Und zwar unabhängig von ihrer Herkunft und der Ausgangslage ihrer Eltern. Es sollen also jedes Kind und seine Familie Bedingungen vorfinden, die sie bestmöglich unterstützen.“ Um das zu ermöglichen, sollen all jene Menschen, die die Kinder im Laufe ihres Lebens in der Gemeinde begleiten, übergrei-fend zusammenarbeiten. Also Ärztinnen und Ärzte, Lehrerinnen und Lehrer, Betreuende, Mitarbeitende der Kinder-, Jugend- und Sozialhilfe (Psychologinnen und Psychologen, therapeutisch Tätige) und Personen aus dem Bereich Freizeit, Sport und Kultur (Vereinsobleute, Trainierende, Jugendarbeiterinnen und -arbeiter). Dafür wird in den Gemeinden jeweils eine eigene Koordinationsstelle eingerichtet, die das bestehende Angebot für Familien und Kinder vor Ort miteinander verbindet, erweitert und der Gemeinde hilft, die Angebote zu verbessern. So werden Familien (beginnend bei der Schwangerschaft bis zum Berufseinstieg der Kinder) durchgehend unterstützt. Kraus erklärt, warum das wichtig ist: „Damit sollen eventuelle Stolpersteine bei Bildungsübergängen wie zum Beispiel vom Kindergarten zur Volksschule vermieden werden. Familien sollen beste Be-dingungen vornden, um ihren Alltag zu meistern und ihre Kinder in die Selbstständigkeit begleiten zu können.“ Es sollen alle Kinder und Jugendliche in der Steiermark trotz unterschiedlicher Startbedingungen gut und ihren Fähigkeiten entsprechend heranwachsen können. Pilotgemeinden sind Deutschlandsberg, Feldbach, Gratwein-Straßengel, Judenburg, Leibnitz, Neudau, Trofaiach und Weiz.
Lebensbegleitendes Lernen
Ein weiteres Projekt aus dem Ressort Bildung und Gesellschaft richtet sich generationsübergreifend an alle in der Steiermark lebenden Menschen: Die „LLL-Strategie 2022“ soll Erwachsenen helfen, mit den Heraus forderungen und Umbrüchen in der Arbeitswelt besser zurechtzukommen. Susanne Lucchesi Palli (Referentin Referat Familie, Erwachsenenbildung und Frauen) ist Landeskoordinatorin für die LLL-Strategie 2022 und Erwachsenenbildung. Sie erzählt, wofür die Strategie steht: „Lebensbegleitendes Lernen soll Menschen dabei helfen, zu erkennen, welchen Bildungs- und Lernbedarf sie zu welchem Zeitpunkt haben. Und wie sie diesen auf eine für sie gut umsetzbare Art abdecken können. Ein wesentliches Merkmal der LLL-Strategie 2022 ist der ganzheitliche Ansatz. Das heißt, dass sowohl alle Lernbereiche berücksichtigt werden, als auch das Umfeld, in dem Lernen stattfindet. Die LLL-Strategie gliedert sich in verschiedene Handlungsfelder: Nachholen grundlegender Bildungsabschlüsse, Erwerb von Basisbildung und Grundkompetenzen,
flächendeckende Angebote an Bibliotheken, Lernen über die gesamte Lebensspanne, Neu-orientierung im Berufsleben, Jugendinformation und -beratung, Möglichkeiten von lebensbe-gleitendem Lernen für Ältere und vieles mehr.“ Die Bildungsangebote sollen Jugendlichen, Erwachsenen und Familien helfen, ihre persönlichen und beruflichen Herausforderungen zu meistern, kulturelle oder gesellschaftspolitische Interessen zu vertiefen und neue soziale Gemeinschaften zu finden. Speziell (Pfarr-)Gemeinden und (Klein-)Regionen sollen künftig verstärkt gemeinsam mit ihren Bürgerinnen und Bürgern überlegen: Welchen Angebots bedarf es, um lebenslanges Lernen vor Ort zu erleben?
Weiterbildungsinformationen:
Steirische Weiterbildungs-Datenbank
www.weiterbildung.steiermark.at
Bildungs- und Berufsorientierung in der Steiermark
www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/132086669/DE/
Andere Weiterbildungsmöglichkeiten:
www.zam-steiermark.at
bildung.graz-seckau.at
www.urania.at
www.vhs.at
www.isop.at