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Ist Familie leistbar?

Ist Familie leistbar?

Vollständiger Artikel erschienen in:
ZWEI UND MEHR - Das Familienmagazin / Sommer 2019
Fotos: © Marija Kanzizaj

Familien brauchen gute Bedingungen. Dazu gehören passender Wohnraum, sichere Arbeits- und Ausbildungsplätze, finanzielle Hilfen, gute Betreuungsmöglichkeiten für Kinder und ein familienfreundliches Umfeld.

Wenn ein Kind das Licht der Welt erblickt, verändert dies das Leben der Eltern nachhaltig. Denn Elternschaft ist eine der schönsten und wichtigsten Aufgaben der Welt. Sie erfordert aber auch, das Kind zu beschützen, zu ernähren, zu kleiden, zu begleiten, es zu lieben und ihm Entwicklungschancen zu geben. Das ist nicht ohne finanzielle Mittel möglich. Österreich gibt im internationalen Vergleich viel für Familienleistungen aus. Entscheidend ist aber, wie viel in eine hervorragend ausgebaute ganztägige und flexible Kinderbetreuung investiert wird. Nur so lassen sich Beruf und Betreuungsaufgaben bewerkstelligen und das Familieneinkommen erhöhen. Auch wenn Kinderbetreuung Aufgabe von Männern und Frauen bzw. allen Elternteilen ist, leisten noch immer Frauen die Mehrzahl an unbezahlten Stunden in Sorgeaufgaben. Das führt dazu, dass sie durch die Kinderbetreuung (je nach Erwerbstätigkeit der Mutter) bis zum 17. Lebensjahr des Kindes einen Verdienstentgang zwischen 107.000 Euro und 220.000 Euro haben.” Die Erwerbschancen von Frauen mit Kindern gegenüber Frauen ohne Kinder sind geringer. Erziehungsbedingte Berufsunterbrechungen und Teilzeitarbeit lassen das Einkommen geringer ausfallen.

Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Mut machen kann hier nur eine familienfreundliche Politik. Mag.a Ursula Lackner, Landesrätin für Bildung und Gesellschaft: „Die Entscheidung für oder gegen eine Familiengründung sollte keine Frage des Geldes sein. Eltern auch finanziell zu unterstützen ist eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung.” Es ist damit eine der großen Aufgaben der zuständigen Landesrätin. So wurden beispielsweise unlängst neue Förderrichtlinien für Ferienangebote initiiert, die die Betreuung der Kinder im Sommer besser und für Eltern billiger machen. Insgesamt bieten Bund und Land Steiermark eine breite Palette von Unterstützungen. Informationen dazu gibt es auf www.zweiundmehr.steiermark.at. Diese Maßnahmen betreffen nicht nur das Budget, sondern auch alle anderen Herausforderungen.“ Landesrätin Lackner unterstreicht in diesem Zusammenhang auch, warum Beruf und Familie vereinbar sein müssen: „Dies ist leider noch immer überwiegend ein Frauenthema. Das Zuhausebleiben nach der Geburt und die anschließende „Teilzeitfalle“ rächen sich oft in der Pension. Das übersehen viele. Daher ist es unsere Aufgabe, die Kinderbetreuung und die Ganztagsschule in der Steiermark erfolgreich auszubauen. Seit meinem Amtsantritt ist die Zahl der Krippen- und Kindergartenplätze um mehr als 3200 auf rund 37.000 gestiegen. Die der Ganztagsschülerinnen an steirischen Volks- und Neuen Mittelschulen ist um rund 36 Prozent auf mehr als 15.100 gewachsen. Parallel dazu wurde eine Absicherung für Tagesmütter und Tagesväter eingeführt.“

Was Kinder brauchen
Eltern brauchen also gute Rahmenbedingungen. Aber was brauchen Kinder? Die Pädagogin, Sozialwissenschaftlerin und Autorin Mag.a Dr.in Ingrid Kromer hat 2018 Mädchen und Buben zwischen sieben und zwölf Jahren befragt. Sie und ihr Team vom Institut für Soziologie der Universität Wien wollten für die Studie „Was alle Kinder brauchen!“ wissen, was Kinder für „ein gutes Leben“ benötigen. Es zeigte sich, dass für Kinder materielle und immaterielle Dinge notwendig sind. So erklärte Aleyna (9) zum Wohnen: „Ohne Wohnung hat man gar nichts. Dann ist man arm.” Brian (9) zur Schule: „Das braucht man. Sonst ist man später aufgeschmissen.“ Und Charlotte (11) wünscht sich zum Thema Kleidung: „Jetzt nicht unbedingt immer die Mode. Aber dass man so ausschaut wie die anderen und nicht so ganz anders.” Clara (7) wünscht sich Liebe: „Ich brauche sehr viel Liebe, wenn ich gerade die Aufgaben machen muss.“ Lukas (11) dagegen ist Frieden wichtig und „dass nicht gestritten wird“. Damit Kinder „ein gutes Leben haben“, brauchen sie Bedingungen und Möglichkeiten, um sich gut zu entwickeln. Dabei geht es um mehr als nur finanzielle Voraussetzungen oder Unterstützungen. So benötigen sie zum Beispiel Zugang zu Freitzeitmöglichkeiten. Auch ist es wichtig, dass sie ernst genommen und gefragt werden, was sie brauchen. Die alleinerziehende Tatjana (44, Mutter der 15-jährigen Yulia) dazu: “Familie ist leistbar. Sie muss leistbar sein! Das soll auch so bleiben! Es ist immer möglich, Kindern das zu geben, was sie brauchen: Liebe, Geduld, Aufmerksamkeit, Respekt, Zeit und auch Geld. Kinder sind eine unglaubliche Bereicherung, eine Herausforderung, ein Riesenglück. Sie überraschen uns täglich aufs Neue. Mein Kind ist das Beste was mir passiert ist – ungeplant.“

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